Bevölkerung, Wirtschaft und Gesellschaft der Landvogteien Büron/Triengen und Knutwil.
Luzerner Historische Veröffentlichungen Band 20. 300 Seiten. Abbildungen, 55.-
Die Arbeit entstand an der Luzerner Forschungsstelle für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, welche von der Luzerner Kantonalbank finanziert wurde und die im Luzerner Staatsarchiv domiziliert war. Sie untersucht am Beispiel einer kleinen Region des Kantons Luzern die Bevölkerungsentwicklung und den Wandel der wirtschaftlich-sozialen Struktur im 18. Jahrhundert. Sie behandelt eine Zeit des beginnenden Umbruchs, in dem wesentliche Ansätze für den Prozess der grundlegenden Umgestaltung des 19. Jahrhunderts zu finden sind.
Der erste Teil bringt eine Untersuchung der Bevölkerungsentwicklung vom frühen 17. Jahrhundert bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Dabei steht die Frage nach den demographischen Faktoren, die im späteren 18. Jahrhundert für ein neuerliches Wachstum der Bevölkerung nach einer längeren Phase der Stagnation verantwortlich waren, im Vordergrund.
Gegenstand des zweiten Teils ist das Zusammenspiel von Bevölkerungsentwicklung einerseits, wirtschaftlich-sozialen Strukturen und Prozessen andererseits. Anhand ausgewählter Aspekte geht der Autor dabei dem Spannungsverhältnis von Bevölkerung und wirtschaftlichen Ressourcen nach. Mit zwei Querschnitten werden die Grundbesitzverhältnisse zu Ende des 17. Jahrhunderts und des 18. Jahrhunderts dargestellt. Des weiteren wird nach Anzeichen eines Wandels in der Landwirtschaft im Sinne zeitgenössischer Reformpostulate gesucht. Eine gesonderte Darstellung findet die Allmendnutzung, in der sich nicht nur das genannte Spannungsverhältnis spiegelt, sondern die auch als Instrument des Ausgleichs und der Steuerung gehandhabt wurde. Ein letzter Schwerpunkt bildet die textile Heimindustrie, welche sich als das eigentliche dynamische Element der regionalen Wirtschaft erwiesen hat.
Die Arbeit versteht sich als ein Beitrag zur ländlichen Sozialgeschichte des 18. Jahrhunderts. Ihre Bedeutung liegt u. a. auch darin aufzuzeigen, wie spezifische Strukturen der Dreizelgenwirtschaft eine heimindustrielle Entwicklung fördern konnten..