Staatsarchiv

Fritz Glauser

Das Schwesternhaus zu St. Anna im Bruch in Luzern 1498-1625

Luzerner Historische Veröffentlichungen Band 22. ca. 120 Seiten, 12 Abbildungen, Leinen, 27.-

ISBN 3-7252-0489-6

Die Schwestern, auch Beginen oder Terziarinnen genannt, waren in der städtischen Gesellschaft des 16. Jahrhunderts als Grabbeterinnen, Krankenpflegerinnen, Erzieherinnen, Kerzenherstellerinnen usw. integriert. Nach dem Konzil von Trient leitete die Kirche eine tiefgreifende Reform des Ordenswesens ein und engte damit die frei sich bewegenden Beginen immer mehr ein. Die Franziskaner setzten die Reform der Terziarinnen in Gang. Dieser Ansatz wurde vom Luzerner Rat zusammen mit dem Nuntius überspielt. Die Schwestern passten sich seit 1597 den zum Modell erhobenen Formen der eingeschlossenen Frauenklöster an. Der nach dem Vorbild des Toggenburger Klosters Pfanneregg neugestaltete Kapuzinerinnenkonvent unterwarf sich 1625 der Klausur.

Die Arbeit untersucht zuerst die sehr spannungsgeladenen äusseren Vorgänge der Reform. Volle Aufmerksamkeit wird - in der Kirchengeschichte immer noch eine Ausnahme - den strukturellen Veränderungen geschenkt. Sie legen klar, dass hier eine völlige Umwandlung und nicht bloss eine Reform vor sich ging. Die obrigkeitliche Aufsicht verdichtete sich. Die Vermögensgrundlage wurde angepasst, um zur Rentenwirtschaft übergehen zu können. Die soziale Zusammensetzung der Gemeinschaft änderte sich vollständig. Völlig gewandelt hatte sich auch die Einstellung zum Erwerb und Verdienst, auf welche die kleine Gemeinschaft des 16. Jahrhunderts noch angewiesen war. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse werden Überlegungen zum sozialen Umfeld der schweizerischen Frauenklöster (15.-17. Jh.) allgemein und zum Reformvorgang in der katholischen Schweiz angestellt.

Der Anhang bringt das Verzeichnis der bis 1625 bekannten Schwestern und 16 Dokumente der Krise von 1597/98 im Wortlaut.

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