Erika Waser

Die Entlebucher Namenlandschaft

Typologische und siedlungsgeschichtliche Untersuchung anhand der Orts- und Flurnamen des Amtes Entlebuch

Luzerner Historische Veröffentlichungen Band 23. ca. 384 Seiten, Abbildungen und Karten, Leinen, 69.-

ISBN 3-7252-0497-7

Das Entlebuch ist eines der fünf Ämter des Kantons Luzern. Seine Landschaft hat Anteil an der nördlchen Alpenrandkette und am Napfgebiet. Die vorliegende Untersuchung beruht auf einer umfassenden Sammlung der aktuellen und historischen Orts- und Flurnamen dieses rund 409 qkm grossen Voralpenlandes.

In einem einleitenden Teil beschreibt die Autorin das Untersuchungsgebiet und ihr methodisches Vorgehen. Die Darstellung des Namenmaterials beginnt entsprechend den Altersschichten mit den Gewässernamen, die zum Teil einer vordeutschen Sprachstufe angehören. Es folgt ein ausführliches Kapitel zu den Siedlungsnamen. Die Typologie zeigt, dass die für das schweizerische Mittelland charakteristischen primären Siedlungsnamen der alemannischen Zeit im Entlebuch grösstenteils fehlen. Aufschlussreich ist die Chronologie der Siedlungsnamen bis zum Jahre 1400, die mittels Karten und der jahrhunderteweisen Darstellung der Erstnennungen siedlungsgeschichtlich ausgewertet wird. Zur Erhellung der Besiedlung und des Landesausbaus trägt auch die Erforschung der Rodungsnamen bei. 66% aller Entlebucher Rodungsnamen gehören dem Typus «Schwandi/Schwändi» an. Die umfangreiche Belegsammlung bis in die neuere Zeit vermag den langandauernden Rodungs- und Besiedlungsvorgang im Entlebuch zu dokumentieren. Das letzte Kapitel befasst sich mit den sogenannten Lehnwortnamen. Anhand der bergschweizerdeutschen Typen «Alpigle, Frutt, Chrinne, Tosse» usw. ist die enge Verbindung des Entlebucher Namensschatzes mit der alpinen Toponymie ersichtlich.