Millionen von Menschen aus ganz Europa sind seit dem Mittelalter auf langen Wegen, von Ort zu Ort, zum Grab des Apostels Jakobus des Älteren nach Santiago de Compostela gepilgert. Einige von ihnen nahmen den Weg durch die Schweiz und über Luzern. Dadurch kam die Kunde vom Apostelgrab im fernen Spanien auch in diese Stadt. Am Beispiel von Luzern wird gezeigt, wie die durchreisenden Pilger aufgenommen wurden und wie sie die Stadt als Etappenort erlebt haben. Aus den Spuren, die sie hinterlassen haben und aus ihren Berichten ergeben sich Hinweise auf die Mentalität der Stadtbewohner und der Pilger. Ferner wird untersucht, welche Auswirkungen die Wallfahrt nach Santiago de Compostela auf die Stadt und ihr Umland gehabt hat, und welchen Einfluss diese Stadt umgekehrt auf die Wallfahrt ausgeübt hat. Dazu legt der Autor einen umfassenden Katalog zur Jakobusverehrung im Kanton Luzern vor. Abbildungen und Karten bereichern den Text eines profunden Kenners der Pilgergeschichte. den Weg in eine Moderne fand, die in vielem noch immer die Basis unserer eigenen Gegenwart bildet.
Aus dem Inhaltsverzeichnis:
1. Luzern und die Jakobuswallfahrt
1.1. Die Kunde vom Jakobusgrab
1.2. Die Wege der Pilger
1.2.1. Die Verkehrswege der Schweiz im Spätmittelalter
1.2.2. Die überregionalen Handelswege
1.2.3. Pilgerwege durch die Schweiz auf Landkarten
Mitteleuropäische Landstrassenkarte von Erhard Etzlaub, 1501 – «Carta Itineraria Europae» von Martin Waldseemüller, 1511 – Georg Erlingers Landstrassenkarte, 1515/24
1.2.4. Wegbeschreibungen von Pilgern und Reisenden
Das «Itinerarium Einsidlense», um 1300 – Sebastian Ilsung, 1446 – Sebald Rieter der Ältere, 1462 – Hans von Waltheym, 1474 – Ludwig von Diesbach, 1487 – Hermann Künig von Vach, 1495 – Sebald Örtel, 1521 – Hauptmann Heinrich Schönbrunner, 1531 – Andreas Ryff, 1600 – Christoph Gunzinger, 1655
1.2.5. Bauten als Hinweise auf Pilgerwege
1.2.6. Zusammenfassung
1.3. Pilger auf Jakobuswegen in Luzern
1.3.1. Das Grab eines Jakobuspilgers in Hohenrain, 9.–12. Jahrhundert
1.3.2. Sebastian Ilsung mit dem krausen Haar, 1446
1.3.3. Ulrich Schmidt aus Grosswangen, 1465
1.3.4. Hans von Waltheym, ein Patrizier auf Jakobuswegen, 1474
1.3.5. Wie Martin Falk Santiago-Pilger wurde, 1475
1.3.6. Peter Has, auf der Wallfahrt gestorben, nach 1492
1.3.7. Hermann Künig von Vach, ein berühmter Jakobuspilger, 1495
Der Erzähler der Pilatussage – Wo Hermann Künig von Vach in Luzern beherbergt wurde – Wann sich Hermann Künig von Vach in Luzern aufhielt – Der Weg von Einsiedeln nach Luzern – Der Weg von Luzern nach Bern – Der Weg über Sachseln, Brünigpass und Thun – Der Weg über Entlebuch, Schüpfheim und Trubschachen – Der Weg nach Willisau – Der Weg von Willisau nach Huttwil – Der Weg von Huttwil nach Bern
1.3.8. Wie Jacob Zächs in Luzern Jakobuspilger wurde, 1495
1.3.9. Heinrich Tammann, auf dem Weg von «Sant Jacob» gestorben, vor 1497
1.3.10. Heinrich Sticher und Ulrich Budmiger, 1501
1.3.11.Ein Pilger aus Uri, 1507
1.3.12.Claus Hanschi von Schwanden, Malters, nach 1509
1.3.13.Vater Sidler aus Emmen, auf dem Weg nach Sankt Jakob gestorben, 1510
1.3.14. Pilger als Spione, 1515
1.3.15. Nikolaus von Meggen, oder wie man in 81 Tagen nach Santiago de Compostela und zurück pilgert, 1531
1.3.16. Jakobusbrüder aus dem Luzerner Gebiet, 1535
1.3.17. Die Busswallfahrt des Heiny Schmidt von Meggen nach Santiago de Compostela, 1538
1.3.18. Jakob Burger, ein «falscher» Santiago-Pilger, 1552
1.3.19. Adam Hiltprandt, Santiago-Pilger, von Lauffen am Neckar, 1554
1.3.20. Balthasar Jörgi und seine verunglückte Wallfahrt zum heiligen Jakobus, 1569
1.3.21. Jakobuspilger, die über den Durst getrunken hatten, 1576
1.3.22. Ein Jakobusbruder aus dem Luzerner Gebiet, 1578
1.3.23. Von Bernern belästigte Pilger aus Luzern, 1581
1.3.24. Luzerner Pilger auf dem Gebiet von Bern belästigt, 1582
1.3.25. Verdächtige Jakobuspilger, 1589
1.3.26. Pilger im Jakobusspital von Luzern verstorben, 1592
1.3.27. Ein Komtur des Deutschen Ordens auf der Strasse nach Einsiedeln belästigt, 1603
1.3.28. Eine Dirne, die «Jacobsbrüderin» genannt wurde, 1605
1.3.29. Jakobuspilger Kilian Gramman, 1609
1.3.30. Ausweise für durchreisende Pilger, 1616/27
1.3.31. Peter Müller, Santiago-Pilger, 1627
1.3.32. Ausweise für Pilger, 1628 und 1632
1.3.33. Auf der Wallfahrt nach Santiago gestorben, 1648 und 1659
1.3.34. Pilgerbrief für Johann Schneller, 1667
1.3.35. Jakob Wermelinger, Ruswil, ein fleissiger Santiago-Pilger, vor 1669
1.3.36. Jakob Effinger auf Pilgerreise gestorben, um 1675
1.3.37. Pilger beraubt und ins Militär gesteckt, 1681
Die Neunergruppe – Die Sechsergruppe – Das Urteil – Quellenkritik – Folgerungen
1.3.38. Ein kranker Pilger im Jakobusspital zu Luzern, 1686
1.3.39. Santiago-Pilger Peter Horner, 1687
1.3.40. Gestorben auf Pilgerreisen in Spanien, 1766
1.3.41. Ein Schatzgräber in Santiago de Compostela, 1835–1839
1.4. Jakobuspilger in Luzerner Sagen
1.4.1. Das Gespenst im Wald von Triengen
1.4.2. Eine Sühnewallfahrt nach Santiago de Compostela
1.4.3. Drei fromme Pilger
1.4.4. Der Pimpernussbaum auf Bösegg oder das Galgenbeziehungsweise Hühnerwunder
1.5. Die Jakobusverehrung
1.5.1.Jakobuspatrozinien
Kirche St. Jakob an der Senti, Luzern – Peterskapelle, Luzern – Barfüsserkloster, Luzern – Kapelle St. Jost, Baldegg – Pfarrkirche St. Agatha und Jakobus, Buchrain – Beinhauskapelle St. Jakob, Büron – Kapelle Heilige Dreifaltigkeit und Jakobus, Dierikon – Kapelle St. Jakobus der Ältere, Ermensee – Kirche St. Jakobus der Ältere, Eschenbach – Beinhauskapelle St. Jakobus, Eschenbach – Kirche St. Jakobus der Ältere, Escholzmatt – Sakramentskapelle, Ettiswil – Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere, Geiss – Jakobuskapelle Seehof, Pfarrei Geiss – Kapelle St. Nikolaus und Anna, Gettnau – Kapelle Wissmatt, Hergiswil b. Willisau – Pfarrkirche St. Theodul, Littau – Pfarrkirche St. Ulrich, Luthern – Pfarrkirche St. Nikolaus, Marbach – Pfarrkirche Johannes der Täufer, Menznau – Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere, Rain – Pfarrkirche St. Margaretha, Rickenbach – Bildstock St. Jakobus, Huwil, Gemeinde Römerswil – Schlachtkapelle St. Jakobus der Ältere, Sempach – Ehemaliges Zisterzienserkloster, St. Urban – Obere Beinhauskapelle St. Jakobus, Sursee – Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere, Uffikon – Kapelle Urswil – Beinhauskapelle St. Jakobus, Weggis – Kapelle St. Jakobus auf Bösegg, Willisau – Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt, Winikon
1.5.2.Die Jakobusbruderschaften
Bruderschaften in der Stadt Luzern – Die Einkünfte der Bruderschaften – Die Bruderschaften als Geldquelle – Jakobusbruderschaften in Stadt und Landschaft – Die Gründung der Jakobusbruderschaften – Zweck der Luzerner Bruderschaften – Die Organisation der Bruderschaften – Die Aufnahme in die Bruderschaft – Die Seelenmesse oder die Jahrzeit – Die Ablässe – Das Begräbnis – Die Werke der Barmherzigkeit – Das Almosen – Die Umgänge – Bussen, Strafen und Abgaben – Mitwirkung bei den Osterspielen – Spenden der Bruderschaften an Kirchen – Bezahlungen für Dienste an den Bruderschaften – Die Auflösung der Jakobusbruderschaft von Luzern – Zusammenfassung
1.5.3.Die Reliquien des heiligen Jakobus des Älteren im Kanton Luzern
Stiftskirche St. Michael, Beromünster – Pfarrkirche St. Martin, Hochdorf – Pfarrkirche St. Jakobus, Escholzmatt – Unbekannte Kirche
1.5.4. Das Fest des Apostels Jakobus als Feiertag (25. Juli)
1.5.5. Kunstwerke als Hinweise auf die Jakobusverehrung
Luzern, Stiftskirche St. Leodegar und Mauritius im Hof – Luzern, Franziskanerkirche (St. Maria in der Au) – Luzern, Peterskapelle – Luzern, Sentikirche St. Jakobus – Luzern, Kloster Gerlisberg – Luzern, Kapelle des Heilig-Geist-Spitals (1788 abgebrochen) – Luzern, Kapelle im Wesemlinwald – Luzern, Hofbrücke (1854 abgebrochen) – Luzern, Haus zur Gilgen – Beromünster, Stiftskirche St. Michael – Beromünster, Galluskapelle – Beromünster, Stiftsbibliothek – Beromünster, Sammlung Dr. Edmund Müller – Buchrain, Pfarrkirche St. Agatha und Jakobus – Emmen, Wegkapelle Riffig, an der Landstrasse nach Neuenkirch – Ermensee, Kapelle St. Jakob – Ermensee, St.-Jakobs-Bildstock, Höchweid – Eschenbach, Zisterzienserinnenkloster – Eschenbach, Pfarrkirche (ursprünglich St. Jakobus) – Eschenbach, Siebenschläferkapelle, südlich des Dorfes – Escholzmatt – Escholzmatt, Pfarrkirche
St. Jakobus – Escholzmatt, Kapelle Michlischwand – Ettiswil, Sakramentskapelle – Geiss, Pfarrkirche St. Jakob, Gemeinde Menznau – Geiss, Kapelle St. Jakob, Seehof, Gemeinde Menznau – Hasle, Pfarrhaus – Hildisrieden, Kapelle Gundelingen – Hitzkirch, Pfarrkirche St. Pankratius – Hohenrain, Kapelle Maria zum Schnee, Ibenmoos – Horw, Kapelle zu den Heiligen Drei Königen, im Winkel – Huwil, Bildstock, Gemeinde Römerswil – Kottwil, Siebenschläferkapelle, Weg nach Seewagen – Littau, Pfarrkirche St. Theodul, Theodulskapelle – Luthern, Pfarrkirche St. Ulrich – Luthern, Pfarrhof – Malters, unbestimmte Kapelle – Menznau, Pfarrkirche St. Johannes der Täufer – Neuenkirch, Pfarrkirche St. Ulrich – Ohmstal, Kapelle Mariä Opferung und St. Philomena, Einsiedelei – Rain, Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere – Reiden – Richenthal, Pfarrkirche St. Cäcilia – Rickenbach, Pfarrkirche St. Margaretha – Romoos, Pfarrkirche St. Maria Magdalena – Rothenburg, Kirche St. Maria, Bertiswil – Rothenburg, Pfarrkirche St. Barbara und Pelagius – Ruswil, Kapelle St. Ulrich – Ruswil, Bauernhaus Im Moos, Nähe Landstrasse – Sempach, Kirche St. Martin, Kirchbühl – Sempach, Kirche St. Martin, Kirchbühl, Beinhaus – Sempach, Schlachtkapelle St. Jakob – St. Urban, ehemaliges Zisterzienserkloster – Sursee, Beinhauskapelle St. Martin – Sursee, Wallfahrtskapelle Mariazell – Uffikon, Pfarrkirche St. Jakobus – Uffikon, Gemeinde – Weggis, Pfarrkirche Himmelskönigin Maria – Werthenstein, Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau – Werthenstein, Kapelle Heilig Kreuz, Wolhusen-Markt – Wilihof, Kapelle Bursthof, Strasse von Winikon nach Knutwil – Willisau-Stadt, Pfarrkirche St. Peter und Paul – Willisau-Stadt, Kapelle St. Jakob auf Bösegg – Winikon, Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt – Wolhusen, Pfarrkirche St. Andreas
1.5.6. Das Galgen- oder Hühnerwunder im Kanton Luzern
Kapelle St. Jakobus der Ältere, Ermensee – Kapelle St. Jakob auf Bösegg, Willisau
2. Der Jakobusspital in Luzern
2.1. Gastfreundschaft und Beherbergung
2.2. Der Jakobusspital
2.2.1. Die Geschichte des Jakobusspitals
2.2.2. Die Organisation des Jakobusspitals
Der Herr des Jakobusspitals – Der Pfleger – Der Hausknecht
2.2.3. Die Gebäude und Einrichtungen
Die Gebäude – Die Räumlichkeiten – Die Möbel – Die Betten – Der Hausrat – Die Heizung – Die Beleuchtung
2.2.4. Die Finanzierung des Jakobusspitals
Die Stiftung – Das Vermögen – Die Ausgaben
2.2.5. Die Beherbergung der Pilger
Wer beherbergt wurde – Wer nicht beherbergt wurde – Wer aus dem Spital ausgewiesen wurde – Wer festgehalten werden musste – Besondere Vorschriften für Pilger
2.2.6. Die Verpflegung der Pilger
2.2.7. Die Beherbergungsfrequenzen
2.2.8. Die andern «Gäste» im Jakobusspital
2.2.9. Die als Hexen oder Diebinnen verdächtigten Frauen
Eva Koler, genannt Sagerin, von Root – Verena Meyer – Anna Schenk, wohnhaft im Bruch zu Luzern – Katharina Stenck von Adligenswil oder Udligenswil – Barbara Eggli oder Stierman von Villmergen im Freiamt – Margreth Barger aus Grossdietwil – Verena Vischer von Fischbach, Amt Willisau – Kathrin Portner-Rösslin von Menznau – Anna Schaller von Willisau – Maria Adel von Warmisbach, Ufhusen, Grafschaft Willisau – Magdalena Rickenbach, genannt Schwarzlehe, von Büron, in Wolhusen – Verena Kretz von Boswil – Maria Ziswiler von Buttisholz – Anna Studer von Niederwil, Gemeinde Ohmstal, Grafschaft Willisau – Margret Rinderknecht von Ännigen, Gemeinde Malters – Anna Stadelmann, genannt «Köngenen», von Schüpfheim
2.2.10. Die Schellenwerker
2.2.11. Die Waisenkinder
3. Schluss
Anhang
1. Ordnung des Jakobusspitals Luzern
2. Pfleger des Jakobusspitals