Staatsarchiv

Claudia Hermann

Das Luzerner Armenspital

Eine Architekturgeschichte mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Spitalbauten im eidgenössischen und europäischen Vergleich.

Luzerner Historische Veröffentlichungen Band 39

2004. 2 Teilbände mit insgesamt 468 Seiten und 223 teils farbigen Abbildungen. Gebunden.

Fr. 88.- / € 61.50

ISBN 3-7965-2006-5

Das Luzerner Armenspital

Die erstmalige monografische Aufarbeitung der Baugeschichte des Luzerner Hl. Geist-Spitals macht die Gestalt mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Armenspitäler fassbar. Über vierhundert Jahre lang stand das Luzerner Spital in einem vom Durchgangsverkehr geprägten Quartier. Schon im Hochmittelalter gehörten verschiedene Räumlichkeiten für die Durchreisenden und die Bettlägerigen sowie eine Kapelle dazu. In der frühen Neuzeit - als die reformierten eidgenössischen Städte ihre Fürsorgeinstitutionen gerade in aufgehobene, mittelalterliche Klosteranlagen verlegten - errichtete das katholische Luzern gar eine neue Spitalanlage.
Grundlegend für die Spitalbaugeschichte ist der Vergleich von schriftlich überlieferten Spitalgebäuden in Städten wie Zürich, Bern, Schaffhausen und St. Gallen oder dem teilweise noch stehenden Burgdorfer Niederspital. Es zeigt sich, dass die Spitalanlagen viel heterogener waren, als bisher angenommen. Oft stand kein bestimmtes Vorbild für die bedeutende Bauaufgabe Pate, obwohl man gerade in Luzern das grosse Ospedale Maggiore in Mailand besonders bewunderte; da könnte schon eher die Anlage des Julius-Spitals in Würzburg Auswirkung gehabt haben.  

Aus dem Inhaltsverzeichnis:

Erster Teilband

1. Das allgemeine Armenspital im Mittelalter
1.1 Zweck eines allgemeinen Spitals
1.2 Die Spitalträgerschaften in der Schweiz
1.3 Die Finanzierung
1.4 Die Spitalverwaltung und das Personal
1.5 Die Spitalbedürftigen

2. Das Hl.-Geist-Spital von Luzern
2.1 Spitalbauten in der Stadt Luzern
2.2 Geschichte des Luzerner Hl.-Geist-Spitals
2.2.1 Fürsorge vor der Einrichtung des Hl.-Geist-Spitals
2.2.2 Spitalgründung
2.2.3 Trägerschaft und Organisation
2.3 Wichtigste Bauphasen des Spitalkomplexes
2.3.1 Erste Spitalgebäude in der Kleinstadt
2.3.2 Altarweihe und Kapelle
2.3.3 Ausbau des Spitals im 15. Jahrhundert
2.3.4 Grössere bauliche Veränderungen um 1500
2.3.5 Neu- und Umbauten um 1580
2.3.6 Verbesserungen an den Spitalbauten Ende des 16. Jahrhunderts
2.3.7 Das Ende der Spitalwohngebäude in der Kleinstadt
2.3.8 Der Neubau im Obergrund Mitte des 17. Jahrhunderts
2.3.9 Das Weiterbestehen der Spitalkapelle in der Kleinstadt
2.3.10 Abbruch der alten Spitalkapelle im 18. Jahrhundert
2.4 Der Standort des Spitals
2.4.1 Topografische Lage
2.4.2 Bodenbesitzer
2.4.3 Strassen und Plätze
2.4.4 Nachbarbauten
2.4.5 Frischwasser/Abwasser
2.4.6 Wertung des Standortes
2.5 Die Funktionen der Spitalgebäude
2.5.1 Das Spital als Wohnung
Kranke – Pfrundleute – Arme Durchreisende – Spitalschüler – Spitalpersonal – Mushafen
2.5.2 Das Spital als Sakralraum
2.6 Gestalt des Luzerner Hl.-Geist-Spitals
2.6.1 Wohngebäude
Vom 13. bis ins 15. Jahrhundert – Vom Ende des 15. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts – Ausgehendes 16. Jahrhundert – Grösse des Spitalgrundstücks
2.6.2 Räumlichkeiten des Spitalgebäudes
Wohnräume und Mobiliar – Latrinen – Toubhäuschen in der Kropfgasse – Ökonomieräume
2.6.3 Wirtschaftsbauten in der näheren Umgebung des Spitals
2.6.4 Kapelle
Sakralbau vom 13. bis 15. Jahrhundert – Sakralbau des 16. Jahrhunderts – Ausstattung – Schicksal der ehemaligen Innenausstattung
2.6.5 Friedhof

3. Die Spitalgebäude in Zürich und Bern im Vergleich zu Luzern

3.1 Das Hl.-Geist-Spital in Zürich
3.1.1 Historischer Überblick
3.1.2 Städtebauliche Lage
3.1.3 Gestalt des Hl.-Geist-Spitals
Wohngebäude – Wohnräume und Mobiliar – Wirtschaftsbauten beim Spital – Kapelle – Friedhof
3.2 Das Hl.-Geist-Spital in Bern
3.2.1 Historischer Überblick zum Hl.-Geist-Spital
3.2.2 Städtebauliche Lage
3.2.3 Gestalt des Hl.-Geist-Spitals
Wohngebäude – Wohnräume und Mobiliar – Altarraum und Kapelle – Kapellenausstattung – Friedhof und Gärten
3.3 Das Niederspital in Bern
3.3.1 Historischer Überblick zum Niederspital
3.3.2 Städtebauliche Lage am Nydeggstalden
3.3.3 Gestalt der Gebäude am Nydeggstalden
3.3.4 Städtebauliche Lage beim Untertor
3.3.5 Gestalt des Spitals beim Untertor
Wohngebäude – Wohnräume – Kapelle – Friedhof
3.3.6 Das Niederspital (Grosses Spital) im aufgehobenen Predigerkloster

4. Weitere Vergleichsbeispiele in der Eidgenossenschaft
4.1 Das Hl.-Geist-Spital in Schaffhausen
4.2 Die Kapelle im Hl.-Geist-Spital von St. Gallen
4.3 Die Kapelle im Niederspital von Burgdorf
4.4 Das Hl.-Geist-Spital in Stein am Rhein

5. Einordnung in die europäische Spitalarchitektur
5.1 Der Spitalbau im Früh- und Hochmittelalter
5.1.1 Die Armenpflege vom 5. bis ins 9. Jahrhundert
5.1.2 Armenspitäler vom 10. bis ins 13. Jahrhundert
Armenspitäler der Klöster – Spitäler der Ritterorden – Spitäler in den Städten – Spitäler des Heilig-Geist-Ordens – Spitäler unter kommunaler Trägerschaft
5.1.3 Wie ordnet sich das Luzerner Spital des 12. und 13. Jahrhunderts in die Entwicklung des europäischen Spitalbaus ein?
5.1.4 Die Inneneinrichtung der früh- und hochmittelalterlichen Spitäler
5.2 Der Spitalbau im Spätmittelalter
5.2.1 Spitalbauten nördlich der Alpen im 14. und 15. Jahrhundert
5.2.2 Die Hochblüte der norditalienischen Spitalbauten im 14. und 15. Jahrhundert und deren Vorgänger
Hofanlage mit Säulenumgang – Loggia – Kreuzförmiger Grundriss – Das Ospedale Maggiore in Mailand – Der Einfluss des Ospedale Maggiore auf andere europäische Spitäler
5.2.3 Die Spitäler mit Hofanlagen nördlich der Alpen im 15. und beginnenden 16. Jahrhundert
5.2.4 Der Bautyp «Spital» vom 14. bis Anfang des 16. Jahrhunderts und das Luzerner Spital
Beeinflusste das Mailänder Ospedale Maggiore die Architektur des Luzerner
Spitals?
5.3 Der Spitalbau in der frühen Neuzeit
5.3.1 Spitalbauten des 16. und beginnenden 17. Jahrhunderts
5.3.2 Die frühneuzeitliche Spitalarchitektur und das Luzerner Spital
Die Idee des «fürnemmeren und wol angeordneten» Spitals um 1590 – Der zeitgemässe Luzerner Spitalbau Mitte des 17. Jahrhunderts
5.3.3 Die Inneneinrichtung der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Spitäler

6. Das Spital als Sakral- und Profanbau

6.1 Klöster
6.2 Bürgerhäuser
6.2.1 Arkadenhöfe
6.3 Kirchen und Kapellen

7. Zusammenfassung
7.1 Standort des Spitals
7.2 Die Spitalgebäude vom 13. bis ins beginnende 15. Jahrhundert
7.3 Die Spitalgebäude Ende des 15. bis Anfang des 16. Jahrhunderts
7.4 Die Spitalgebäude Ende des 16. Jahrhunderts

8. Bibliografie
8.1 Abkürzungen
8.2 Einleitung
8.3 Das allgemeine Spital im Mittelalter (Kap. 1)
8.4 Das Hl.-Geist-Spital von Luzern (Kap. 2)
8.4.1 Ungedruckte Quellen
8.4.2 Gedruckte Quellen und Literatur
8.5 Zürcher Spitalbauten (Kap. 3.1)
8.5.1 Ungedruckte Quellen
8.5.2 Gedruckte Quellen und Literatur
8.6 Berner Spitalbauten (Kap. 3.1–3.2)
8.6.1 Ungedruckte Quellen
8.6.2 Gedruckte Quellen und Literatur
8.7 Das Hl.-Geist-Spital in Schaffhausen (Kap. 4.1)
8.7.1 Ungedruckte Quellen
8.7.2 Gedruckte Quellen und Literatur
8.8 Die Kapelle im Hl.-Geist-Spital von St. Gallen (Kap. 4.2)
8.8.1 Ungedruckte Quellen
8.8.2 Gedruckte Quellen und Literatur
8.9 Die Kapelle im Niederspital von Burgdorf (Kap. 4.3)
8.10 Das Hl.-Geist-Spital in Stein am Rhein (Kap. 4.4)
8.11 Einordnung in die europäische Spitalbaugeschichte (Kap. 5)
8.12 Das Spital als Sakral- und Profanbau (Kap. 6)

Register

Zweiter Teilband (Abbildungen)
Das allgemeine Armenspital im Mittelalter
Das Hl.-Geist-Spital in Luzern
Das Hl.-Geist-Spital in Zürich
Das Hl.-Geist-Spital und das Niederspital in Bern
Das Hl.-Geist-Spital in Schaffhausen
Das Hl.-Geist-Spital in St. Gallen
Das Niederspital in Burgdorf
Das Hl.-Geist-Spital in Stein am Rhein
Einordnung in die europäische Spitalarchitektur
Das Spital als Sakral- und Profanbau
Abkürzungen
Abbildungen 1–223
Abbildungsverzeichnis
  

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