Die Kosten für die Digitalisierung von Archivunterlagen bestehen nur zu einem kleinen Teil aus den effektiven Scankosten. Bedeutend umfangreicher sind die Kosten für die Vorbereitung der inhomogenen Unterlagen, deren Indexierung, Metadaten-Erfassung, Qualitätskontrolle etc. und dann die Aufwendungen für eine langfristige Sicherung der Daten.
Die traditionelle, physische Aufbewahrung dieser Unterlagen ist auf absehbare Zeit sicherer und preiswerter. Die einzelnen Unterlagen werden relativ selten benutzt, da ist es durchaus vertretbar, wenn sie nicht innert Millisekunden am Bildschirm benutzbar sind.
Heute und künftig digital erzeugte Unterlagen wird man aber in digitaler Form aufbewahren. Diese bietet sich auch an bei nachträglich digitalisierten audiovisuellen Inhalten (Bilder, Filme, Ton...) an, die für die Benutzung zahlreiche unterschiedliche Abspielgeräte voraussetzen.
Bei über 17 Regal-Kilometern an Papier-Unterlagen kommt das Scannen nur schon aus finanziellen Gründen nicht in Frage. Gehen wir von 170 Mio Scans aus, ergeben sich bei einem geschätzten Seitenpreis von 1.50 bis 5.- (Vollkosten) Anfangsinvestitionen von 250 Mio. bis 850 Mio. Franken. Dazu kommen wiederkehrende Kosten für die Speicherung dieser riesigen Datenmenge: Man kann hier nicht von den günstigsten Angeboten auf dem Markt ausgehen, da Datenschutz und hohe Datensicherheit gewährleistet werden müssen. Sicher kann über die lange Dauer mit stark sinkenden Speicherpreisen gerechnet werden. Die Kosten der Verwaltung werden erfahrungsgemäss aber nicht in diesem Masse schrumpfen, sondern zunehmen: Bei einer langfristigen Aufbewahrung von Daten müssen diese regelmässig kontrolliert werden, zudem wird davon ausgegangen, dass sie ca. alle 20 Jahre in neue Formate migriert werden müssen, um die Lesbarkeit zu erhalten.
Weitergehende Informationen: Archivbenutzung im digitalen Zeitalter