Margrit Steinhauser:
Der Luzerner Grosse Rat, 1803–2007. Kollektivbiografie eines kantonalen Parlaments
Herausgegeben vom Staatsarchiv Luzern, 2019.
Chronos-Verlag, 216 Seiten, 21 Abbildungen
ISBN 978-3-0340-1507-3
CHF 48.00 / EUR 48.00, erhältlich in Ihrer Buchhandlung
Am Beispiel des Kantons Luzern richtet die Publikation zunächst den Blick zurück in die Ursprünge der ersten modernen parlamentarischen Vertretungen und zeichnet dann den langen, wechselvollen Weg zum modernen Kantonsparlament des 21. Jahrhunderts nach. Grundlage der Publikation bildet die Analyse der von der Autorin erstellten Liste der 2582 Mitglieder des Luzerner Grossen Rates bis zur neuen Luzerner Verfassung von 2007. In einem kollektivbiografischen Ansatz werden in 14 Längsschnitten verschiedene Typen und Karrieremuster der Luzerner Grossratsmitglieder fassbar gemacht, das heisst in Bezug auf Stand, Beruf, politische Herkunft und lokale Ämter sowie Kontinuität und Wandel des kantonalen Milizparlaments beschrieben. Das Amt Grossrat blieb bis weit ins 20. Jahrhundert hinein grösstenteils einer männlichen Elite vorbehalten. Die Luzerner Frauen erhielten im Oktober 1970 das kantonale Stimm- und Wahlrecht und konnten so in den Gesamterneuerungswahlen im Frühjahr 1971 erstmals für den Grossen Rat kandidieren. Zu einer nachhaltigen Öffnung des Amtes Grossrat für breitere Schichten kam es aber erst nach 1968 auf dem Hintergrund der europäischen und schweizweiten gesellschaftlichen Öffnung.
Das Buch schildert unter anderem die Entwicklung des rechtlichen Rahmens, die Stellung des Parlaments zu Regierung, Gerichten und Verwaltung, die Volksrechte und das Wahlrecht ebenso wie politische Reformen (Luzern 99) und ermöglicht so aus der Perspektive der Legislative Einblicke in die Luzerner Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
(Text: Chronos-Verlag)
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