Der Kanton Luzern zwischen barocker Tradition und Aufklärung
Luzerner Historische Veröffentlichungen Band 26. ca. 576 Seiten, farbige und s/w Abbildungen, Leinen, 68.-
ISBN 3-7252-0535-3
Die Untersuchung zur Kirchen- und Kulturgeschichte des katholischen Vorortes Luzern in den zwei Jahrhunderten zwischen dem Konzil von Trient und der Helvetischen Revolution behandelt in einem ersten Hauptteil das Verhältnis von Staat und Kirche im Spannungsfeld von barocker Kirchlichkeit und aufgeklärtem Reformdenken. Ausgehend vom nachtridentinischen Kirchenverständnis und vom neuerwachten Staatsbewusstsein der Aufklärungszeit unternimmt der Autor den Versuch einer Neubeurteilung der staatskirchenrechtlichen Auseinandersetzungen wie sie im 18. Jahrhundert im Udligenswiler Handel, in Balthasars Programmschrift über die Rechte der Eidgenossen in kirchlichen Dingen und im sogenannten Klosterhandel ihren beispielhaften Ausdruck gefunden haben.
Im Mittelpunkt des zweiten Teiles steht die kritische Würdigung der kirchlich-religiösen Zustände des Kantons Luzern: territoriale Organisation der luzernischen Ortskirche, des Pfarrklerus, der Pfarreiseelsorge und der Volksfrömmigkeit . Dann folgt die Schilderung der kirchlich-religiösen Reformbestrebungen der Aufklärungszeit. Der Schlussteil bietet eine umfassende Darstellung des luzernischen Schulwesens im Ancien Régime, das noch fast ausschliesslich unter kirchlichem Einfluss stand. Sowohl das höhere Bildungswesen als auch die mühsamen Anfänge der Volksschule werden einer kritischen Beurteilung unterzogen. Ein Überblick über die bildungspolitischen Reformvorhaben der Luzerner Aufklärungselite beschliesst den kulturgeschichtlichen Gang durch das luzernische Geistesleben des 18. Jahrhunderts.
Vom gleichen Autor ist in der Serie der Luzerner Kantonsgeschichte erschienen: Luzerner Historische Veröffentlichungen Band 9.