Abb: Der Teufel holt den Körper, nur ihre Haut bleibt zurück (aus: Aus Johann Jakob Wick: Sammlung von Nachrichten zur Zeitgeschichte aus den Jahren 1560-87. Zentralbibliothek Zürich, F 19, fol. 121v.)
Barbara Schatzmann stammte aus St. Gallen, wo sie als Hebamme tätig gewesen war. Ins Luzerner Gefängnis war sie wegen Verdachts auf Wettermachen gekommen, wurde dann im Verhör aber auch auf ihre Hebammentätigkeit angesprochen. Angeblich will sie 27 Kinder gleich nach der Geburt durch einen Nadelstich in den Kopf getötet haben; von magischen Umständen ist dabei keine Rede, auch nicht von einer Verwendung der toten Kinder zu zauberischen Zwecken.
Transkription
Barbara Schatzmann starb im Gefängnis, bevor man sie verurteilen konnte; ihre Leiche wurde verbrannt. Vor ihrem Tod hatte sie noch gesagt, der Teufel sei zu ihr ins Gefängnis gekommen und habe ihr gedroht, sie zu zerreissen, wenn sie etwas gestehen sollte.
Diese Bemerkung erfährt in der Chronik des Zürcher Chorherrn Johann Wick eine makabre Ausgestaltung: Hier kommt tatsächlich der Teufel und holt den Körper der Frau; nur ihre Haut bleibt im Gefängnis zurück.